Mein Weg aus dem Burnout

Vielleicht hast du es schon an anderer Stelle gelesen, ich habe eine lange Historie mit Burnout. Darüber möchte ich dir in diesem Beitrag ein wenig mehr erzählen. Wie es dazu kam und wie mein Weg aus dem Burnout aussah.

Während meines Studiums hatte ich meinen ersten Burnout. Es waren Semesterferien, aber ich nutzte die Zeit nicht zum Ausruhen, sondern machte ein Praktikum beim Radio. Wie eigentlich jede Semesterferien: Ich war immer unermüdlich dabei, voranzukommen, mir eine berufliche Zukunft aufzubauen.

Dann kam der eine Tag des Praktikums. Eigentlich passierte nichts außergewöhnliches an dem Tag. Ich hatte einen anstrengende Frühschicht wie immer. Auf dem Nachhauseweg in der Bahn überkam mich dann auf einmal die blanke Panik. Von jetzt auf gleich wusste ich nicht, wie mir geschieht. Ich wollte nur raus aus der Bahn und nachhause.

Ich bin dann ein paar Stationen früher ausgestiegen und nachhause gerannt. Dort angekommen, habe ich mich in Fötusstellung auf dem Bett zusammengerollt und geweint. Es fühlte sich an, als würde alles über mir zusammenbrechen.

Ich war trotzdem noch bei mir und wusste in dem Moment, das ist Burnout. 🤯 Eine gute Freundin hatte es zuvor ähnlich erlebt.

ausgebrannt, Burnout

Als ich ein paar Stunden später wieder ruhiger war, kam ich zurück in meine Natur: ich packte das Problem an. Ich wusste, ich brauchte eine Auszeit. Also rief ich beim Praktikum an und kündigte. Und dann suchte ich mir etwas zum Abstand nehmen. Ich fand ein Kloster in Süddeutschland und bin dort eine Woche hin, um Abstand zu gewinnen und einen Reset zu machen. Das war ganz wunderbar!

Aber weißt du was? Kaum war ich zurück, habe ich genauso weitergepowert wie vorher. Das war zum Ende meines Studiums. Ich schrieb meine Bachelorarbeit und startete danach das nächste Praktikum, auf dem Weg einen heißbegehrten Platz als Volontärin beim Radio zu ergattern. Ich dachte, ich müsste einfach noch härter arbeiten, um alles zu schaffen.

Du kannst dir denken, worin das ganze endete? Richtig, Burnout Nummer 2! 🤯🤯

Ausgebrannt, mein Weg aus dem Burnout

So konnte es nicht weiter gehen

Diesmal konnte ich nicht einfach so weitermachen wie vorher. Ich war erschöpft – körperlich und geistig. Ich ging zum Arzt, der mich für ein paar Wochen krankschrieb. Zudem suchte ich mir Unterstützung in der Verhaltenstherapie, und da begann ich langsam zu begreifen, was wirklich los war und stellte ein paar Schrauben, um meinen Weg aus dem Burnout neu zu gestalten.

Ich identifizierte meine Stressauslöser, arbeitete daran, sie zu vermeiden bzw. anders auf sie zu reagieren. Ein Satz meiner Chefin, als ich wieder im Job war, hängt mir bis heute noch im Kopf: „Du wirkst so, als würde dir jetzt alles am Ar… vorbei gehen.“ Sie meinte das gar nicht lustig, ich fand es aber ungemein lustig. 😂 Also, es ging mir nicht alles am Arsch vorbei, ich habe nur entschieden, mich nicht mehr aufzuregen über viele Sachen, die mir vorher den Plus und so das Stresslevel hochgeschraubt haben.

Es hatte sich also sichtbar was verändert. Ich arbeitete nicht mehr so verbissen, nahm mir mehr Auszeiten für mich im Alltag und machte Sachen, die mir Spaß machten und meinen Akku wieder füllten.

Letztendlich erkannte ich dann auch, dass dieser Job nicht der war, den ich wirklich machen wollte und kündigte.

Burnout Nr. 3 und die richtige Umstellung

Nach einem Auslandsjahr, frisch gestärkt und mit neuen Ideen im Kopf, kam ich zurück nach Deutschland. Zurück zum Radio wollte ich nicht, also ging ich in die PR. Hier haben sich allerdings wieder meine alten Muster über die Zeit eingeschlichen. Ich begann wieder verbissener und mehr zu arbeiten in der Hoffnung, möglichst schnell voranzukommen, die Leiter nach oben zu steigen.

Du kannst dir denken, worin das ganze endete? Richtig, Burnout Nummer 3! 🤯🤯🤯

Mein Gehirn war jetzt wirklich komplett überfrachtet. Ich hatte so viel gearbeitet, dass ich zu nichts mehr in der Lage war. Meine Träume drehten sich ständig um die Arbeit, und sie waren so real, dass ich morgens oft nicht wusste, ob es wirklich nur ein Traum gewesen war. Ich hatte verlernt, Pausen zu machen – echte Pausen, in denen ich wirklich abschalten konnte.

In dieser Phase begann ich, mich auf meine Wurzeln zu konzentrieren. Ich hatte Sportwissenschaften studiert und Sport war eigentlich immer ein fester Bestandteil meines Lebens, wusste ich doch um die positiven Effekte von Bewegung. Aber ich hatte das in meinem eigenen Leben völlig vernachlässigt.

Ich fing wieder an, mich mehr mit Sport und Bewegung auseinanderzusetzen, und vor allem auch mit dem Aspekt, Sport zum Stressabbau gezielt einzusetzen.

Ich merkte schnell, lange Einheiten am Abend oder am Wochenende sind schön, aber im Alltag hat es mich wenig weitergebracht. Ich fing dann an, über den Tag verteilt kleine Bewegungseinheiten einzubauen. Ein Spaziergang am Tag, ein paar Dehnungseinheiten zwischendurch.

Das hat mir ungemein geholfen, meinen Kopf zu entspannen und mein Stresslevel zu senken. Tägliche Bewegungspausen – das war mein Weg aus dem Burnout, jetzt und allemal.

Zudem hatte ich etwas anderes wichtiges für mich erkannt, auch PR war es nicht, was ich beruflich machen wollte. Ich wollte zurück zu den Wurzeln, und nicht nur Sport für mich selber machen, sondern auch andere bewegen. Also fing ich wieder an, mich als Trainerin fortzubilden. Schon während meines Sportstudiums hatte ich Fitness-Kurse gegeben. Mein neuer Schwerpunkt jetzt immer mit dem Ziel, Stress abzubauen, mehr Locker- und Gelassenheit in den Alltag zu bringen.

Dadurch habe ich wirklich meinen Weg aus dem Burnout gefunden. Letztendlich kann ich das in 3 Schritte zusammenfassen:

  • Stressfaktoren identifiziert (mit Hilfe!)
  • Stressfaktoren geändert (Job gewechselt, meine Einstellung gegenüber diesen Faktoren geändert)
  • AKTIV etwas gegen den Stress getan (durch Bewegung Stresshormone abgebaut)

Die Schritte sind nicht unabhängig oder nacheinander zu sehen, sondern als ein gesamter Prozess. Und, was mir ganz wichtig ist, es ist ein Prozess. Veränderung braucht Zeit – siehe meine Geschichte, das war ein Prozess über 10 Jahre!

Aber, es ist nicht hoffnungslos. Wenn ich das Ruder nach drei Burnouts rumreißen konnte, dann schaffst du das locker! 😉

 

Übrigens…

Meine Erfahrungen mit Burnout und das Wissen, das ich in den vergangenen Jahren durch Trainerfortbildungen und Recherche gesammelt habe, habe ich jetzt in ein Programm gepackt, um auch anderen zu helfen, Stress nachhaltig abzubauen. Es basiert auf den Methoden, die mir geholfen haben, mich aus dem Stresskreislauf zu befreien.

„Easy Moves für weniger Stress“ ist ein 30-Tage-Programm, das dir zeigt, wie du durch kleine, aber wirkungsvolle Bewegungen Stress abbauen kannst – und das ganz ohne zusätzlichen Aufwand.

Ich weiß, wie es ist, sich im Stress zu verlieren und nicht mehr herauszufinden. Aber ich weiß auch, dass es Wege gibt, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Und genau diesen Weg möchte ich dir zeigen.