In den letzten Wochen habe ich mich dabei ertappt, wie ich Haftnotiz nach Haftnotiz wahllos ohne Struktur bekritzelt habe, mein Schreibtisch zunehmend unordentlicher wurde und meine Aufgabenliste mich irgendwie überfordert hat. Auch sind mir des Öfteren die Aufgaben hinten über gefallen.

Die Projekte stapelten sich, meine Motivation packte ihre Koffer, und die Konzentration? Nun ja, die hat auch beschlossen, Urlaub zu machen. Es war ja schließlich Sommer!

Kommt dir das bekannt vor? Für mich war es, wie gesagt, eine recht neue, interessante Erfahrung. Ich brauchte also etwas neues, um wieder auf Kurs zu kommen, da meine üblichen Techniken nicht mehr funktionierten.

Eines vorweg: Bei der Produktivität geht es nicht darum, mehr in den Tag hineinzupacken. Es geht darum, die richtigen Dinge effizient zu tun.

Es geht darum, in kürzester Zeit (oder mit geringen Mitteln) die größte Wirkung zu erzielen. Selbst wenn das bedeutet, dass man tagelang an keiner einzigen Besprechung teilnimmt oder dass sich die E-Mails stapeln. Es geht also mehr um Qualität statt Quantität. Es geht darum, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist, anstatt zu versuchen, alles auf einmal zu erledigen. Und dann Schritt für Schritt, nacheinander, an den verschiedenen Aufgaben zu arbeiten.

Konzentration spielt hier auch eine nicht unwesentliche Rolle, denn sie ist der Treibstoff, der uns in die Lage versetzt, Aufgaben effizient und effektiv zu erledigen. Ohne Konzentration leidet unsere Produktivität; wir werden anfälliger für Fehler, und Aufgaben, die eigentlich nur Minuten dauern sollten, können sich über Stunden hinziehen.

Meine Konzentration war, wie gesagt, in den Urlaub gefahren, ohne mich. Aber mit einem kleinen Trick habe ich sie wieder nachhause geholt.

Hast du schon einmal von Accountability-Apps oder auch Produktivitäts-Apps gehört? Ich weiß, mich hat das auch erst einmal abgeschreckt. Noch eine App, zudem hört sich das nach wenig Spaß an. Aber, all meinen Vorurteilen zum Trotz, mich hat eine wieder auf Kurs gebracht. Und ich hatte sogar Spaß dabei!

Dazu muss ich kurz ausholen: Mein Mann ist ein kleines Selbstoptimierungsmonster. Er erzählte mir vor kurzem von seiner Recherche zum Thema „Accountability/Productivity“. Auf Deutsch kann „Accountability“ in diesem Zusammenhang wohl am besten mit Verantwortlichkeit übersetzt werden. Er hat nach einer App gesucht, die ihm hilft, produktiver zu sein in seinen täglichen Aufgaben und Gewohnheiten. Nun gibt es mittlerweile Tausende Tools auf dem Markt und die meisten funktionieren nach dem Schema: Stelle dir deine Aufgaben ein, hakte sie ab. Wenig spaßig, auf Dauer, oder?

So hat er Flown gefunden und mich letztendlich damit angesteckt. Flown ist anders, denn Flown ist keine Aufgaben-App, es ist eine digitales Co-Working Plattform, die dir hilft produktiver zu sein. Ob es für die Arbeit ist, oder persönliche Aufgaben wie die Steuer machen, für welche Art von „Arbeit“ du es nutzt, ist dir überlassen. Kurz gesagt, du nimmst via Videocall an Focus Sessions teil. Diese können eine Stunde dauern oder auch 3 Stunden, das suchst du dir aus. In einer kleinen Gruppe zusammen mit anderen legst du dein Ziel für diese Session fest – und teilst es mit der Gruppe (gesprochen oder schriftlich). Dann taucht jeder in seine Aufgabe ein und arbeitet im Stillen mit den anderen Leuten in der Session. Und am Ende der Session teilst du mit den anderen, wie es gelaufen ist.

Ich sage dir, das hat meinem Arbeitstag wirklich neues Leben eingehaucht. Ich arbeite meist von zuhause, wenn ich nicht außerhalb Kurse gebe. Da fällt es mir manchmal schwer, eine Struktur zu halten – vor allem in den letzten Wochen. Durch das Commitment, in eine Session zu gehen, ist das Problem schon einmal gelöst.

Dann siehst du andere Menschen konzentriert arbeiten, und das hilft dir, es ebenfalls zu tun – auch wenn die Motivation gering ist. Dieses Phänomen basiert auf dem Prinzip des „Body Doubling„. Das ist die Praxis, in Gegenwart anderer zu arbeiten, um die Aufmerksamkeit zu verankern und die Konzentration auf Aufgaben zu erleichtern. Es hat mit den Spiegelneuronen zu tun – einer Klasse von Gehirnzellen, die es uns ermöglichen, reflexartig die Menschen um uns herum zu imitieren, um soziale Verhaltensweisen für Akzeptanz, Status oder Wettbewerb zu übernehmen. Und was soll ich sagen, es funktioniert.

Ein weiterer Punkt ist die „Accountability“: Verantwortlichkeit hat mit dem positiven sozialen Druck zu tun, den wir erfahren, wenn wir für unsere Handlungen gegenüber Mitmenschen verantwortlich sind. Eine Studie der American Association for Talent Development aus dem Jahr 2010 ergab, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Ziel zu erreichen, auf 65 % anstieg, wenn die Absicht, es zu erreichen, mit jemandem geteilt wurde. In den Flown Sessions teilst du deine Ziele, das motiviert dich, es auch wirklich zu schaffen.

Und zu guter Letzt: Die Erinnerung an Pausen. In der Regel bestehen die Sessions aus 50 Minuten „Deep Work“, konzentrierter Arbeit und dann einer kleinen Pause. Die Sessions sind gehostet, also gibt es einen Moderator, der dich an deine Pause erinnert. Denn seien wir ehrlich, Pausemachen fällt oft hinten runter, oder? 

Als ich anfing, Flown zu benutzen, war ich zunächst skeptisch. Kann eine Plattform wie diese mir wirklich helfen, meine Produktivität wiederzuerlangen? In der Tat, das kann sie. Ich war plötzlich wieder motivierter, so organisiert wie früher und hakte effektiv eine Aufgabe nach der anderen ab. Und das beste an diesen virtuellen Co-Working-Sitzungen? Die Gemeinschaft. In den Sessions lernt man Leute quasi aus aller Welt kennen, tauscht sich aus und erfährt, dass auch andere mit Motivation, Konzentration und Produktivität zu kämpfen haben. Geteiltes Leid, ist halbes Leid, quasi. Auch das ist ein Motivationsschub. 😉

Und am Ende eines Flocks (so heißen die Sessions auf Flown) ist es das größte zu sehen, dass man seine Aufgabe geschafft hat, oder auch nur zum Teil. Denn es sind Menschen da, die einen unterstützen, egal wie die Session auch lief.

Wenn du wie ich in einem Produktivitätsloch steckst, kann ich dir nur empfehlen, solche Plattformen wie Flown auszuprobieren*. Für mich hat es funktioniert.